Gott unser "Ja" zu geben
- OSsR Lauterach
- 25. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. März
Heute, am Hochfest der Verkündigung des Herrn, werden wir an einen Schlüsselmoment der Heilsgeschichte erinnert: den Anfang von Gottes Weg in diese Welt durch die Menschwerdung seines Sohnes, Jesus Christus. Es ist ein leiser, verborgener Anfang, weit entfernt von öffentlicher Aufmerksamkeit – ein heiliger Moment in der Stille eines Raumes, in dem Maria dem Engel begegnet und die außergewöhnliche Botschaft empfängt.
Gottes Heilsplan blieb nur eine Möglichkeit, bis Maria ihre Zustimmung gab. Ihr „Ja“ war notwendig, damit Gottes Werk Wirklichkeit werden konnte. Und obwohl wir ihre Antwort bereits kennen, dürfen wir nicht übersehen, wie herausfordernd diese Entscheidung war. Maria hätte viele Gründe gehabt, „Nein“ zu sagen. Als junge, unverheiratete Frau war sie großen Risiken ausgesetzt. Man denke an die mühsamen Wege, die sie hochschwanger zurücklegen musste, an die Flucht nach Ägypten oder an den Schmerz, als sie ihren Sohn im Tempel verlor.
Angesichts all dieser Schwierigkeiten wäre es naheliegend gewesen, einen sicheren, einfachen Weg zu wählen. Doch Maria entschied sich anders. Ihr „Ja“ kam nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus tiefem Vertrauen. Sie stellte ihre eigenen Sorgen zurück und vertraute darauf, dass Gott den besten Weg für sie kennt.
Maria lehrt uns, dass es manchmal notwendig ist, unsere eigenen Vorstellungen beiseitezulegen, um Gottes Plan Raum zu geben. Ihr „Ja“ war nicht nur ein Ja zu einem Kind, sondern zu einem göttlichen Vorhaben, das die ganze Welt verwandeln sollte. Auch wir werden eingeladen, unser eigenes „Ja“ zu Gott zu sprechen – selbst wenn wir nicht immer verstehen, wohin es uns führt. Wer weiß, welche Wunder geschehen könnten, wenn mehr Menschen sich trauen würden, Gott ihr Vertrauen zu schenken?
Lassen wir uns von Maria inspirieren und lernen wir, Gott unser „Ja“ zu geben, auch dann, wenn wir nicht alle Antworten kennen.
(Predigt vom Pfr. Virgiliu Demsa-Crainicu, Fest der Verkündigung des Herrn, Patrozinium unserer Klosterkirche)
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